Freitag, 3. Juni 2016

Medikamente im Ramadan

Am 6. Juni beginnt der Ramadan und dauert bis zum 4. Juli. Problematisch ist oft die lange Tagesdauer in den höheren Breiten wie z.B. in Mittel- und Nordeuropa wenn der Ramadan in den Sommer fällt.
Muslime sollten während des Ramadans nicht unbedacht auf die Einnahme ihrer Medikamente verzichten. Häufig sind Risiken durch eine Anpassung der Dosis vermeidbar. „Wer dauerhaft zu bestimmten Tageszeiten Medikamente einnehmen muss, sollte mit seinem Arzt oder Apotheker eine individuelle Lösung finden“, sagt Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer. So ist es bei einigen Krankheiten möglich, die Medikamente ausnahmsweise nachts einzunehmen oder auf einen Arzneistoff auszuweichen, der seltener eingenommen werden muss. Die Verbote des Korans gelten nicht für alle Arzneiformen gleich: Die Anwendung von Dosiersprays oder Pulverinhalatoren gegen Asthma oder andere Lungenkrankheiten verstößt nicht gegen die Fastenregeln und ist deshalb auch im Ramadan erlaubt. Auch Salben und Augentropfen werden als zulässig angesehen, nicht aber Nasentropfen oder Zäpfchen.

Diabetiker sollten sich unbedingt dazu beraten lassen, wie sie ihre Medikamenteneinnahme auf die geänderten Zeiten der Nahrungsaufnahme abstimmen. Dazu gehört, dass sie mehrmals täglich den Blutzuckerwert kontrollieren und auf die Symptome einer Über- bzw. Unterzuckerung achten. Diabetiker sollten ohnehin immer Traubenzucker dabei haben, um Unterzuckerungen beheben zu können.
Muslime, die ein hohes Alter erreicht haben und möglicherweise von Krankheiten geplagt sind, müssen nicht fasten. Generell sind Krankheiten ein Grund, die Fastenzeit auszusetzen. Ist eine Frau schwanger oder stillt ihr Kind noch, wird sie von der Fastenzeit befreit. Die Befreiung von der Fastenzeit bei Krankheit, Reise oder Schwangerschaft gilt nur für den Moment. Ist ein Muslim wieder in der Lage zu fasten, so ist er angehalten, die Fastentage nachzuholen.
Kranke Muslime müssen nach den religiösen Vorschriften des Korans also nicht fasten. Viele möchten dies aber trotzdem tun. Am 6. Juni beginnt der Ramadan 2016 und dauert bis zum 4. Juli. Am Ende des Ramadan wird am Eid al-Fitr (Fastenbrechen) zum Teil sehr ausgiebig gegessen. Auch hier sollten Personen mit Stoffwechselerkrankungen oder Magen-Darmerkrankungen Vorsicht walten lassen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.