Mittwoch, 2. November 2011

Orlistat

Die Hexal AG hat für den November 2011 die Einführung von Orlistat Hexal angekündigt.
Orlistat Hexal ist zur Gewichtsreduktion von Erwachsenen mit Übergewicht (BMI über 28) zugelassem und soll in Verbindung mit einer leicht kalorienreduzierten und fettreduzierten Ernährung angewendet werden.
Orlistat Hexal wird in der rezeptfreien Variante zu 60 mg á 42 bzw. 84 Kapseln angeboten und entspricht damit dem bereits bekannten Präparat Alli von GlaxoSmithKline. Orlistat Hexal ist im Moment wesentlich preiswerter als Alli. Wie GlaxoSmithKline hinsichtlich ihrer Preisgestaltung reagieren werden wird sich zeigen.
Die rezeptpflichtige Variante Orlistat Hexal 120 mg á 42 bzw. 84 Kapseln entspricht dem Präparat Xenical von Roche. Für die Preisgestaltung gilt das Gleiche wie für Alli.
Der Vorteil für den Patienten besteht vor allem in gegenüber den bekannten Präparaten deutlich reduzierten Preisen. Die Daten zur Zulassung,  Kontraindikationen, Wechselwirkungen, Nebenwirkungen, Dosierung etc von Orlistat Hexal sind im Großen und Ganzen mit denen von Alli und Xenical.vergleichbar, da es sich um den gleichen Wirkstoff handelt.

Unsere Versandapotheke wird in wenigen Tagen ausreichend mit Orlistat bevorratet sein.

Sonntag, 11. September 2011

XLS Medical

Abweichend von den sonst üblichen Jahreszeiten um Weihnachten und Silvester (erst gutes Essen, dann gute Vorsätze) oder im Frühling, die Kleidung kann dann weniger kaschieren, werden ab Ende September drei Produkte der Serie XLS Medical in Deutschland eingeführt. Die Produkte der niederländischen Omega Pharma NV werden in Deutschland von der Deutschen Chefaro AG vertrieben. Die drei Produkte sollen verschiedene Ansätze zur Reduktion des Gewichtes anbieten und werden mit dem individuellen Bedarf, den man natürlich im Internetauftritt des Unternehmens ermitteln kann, beworben. Im Mittelpunkt der Kampagne in Deutschland soll vorerst XLS Medical Fettbinder (u.a.Capteur de Graisses, Fat Binder, Captagrasas) stehen, dessen Wirkung auf der Bindung von Nahrungsfetten an einen als Litramin bezeichneten pflanzlichen Fett- und Faserkomlex besteht. Die Bindung an diesen Komplex soll die von Orlistat (Xenical, Alli) bekannten Nebenwirkungen (Fettstuhl, Durchfall) vermeiden. Durch die Bindung eines Teils der zugeführten Fette soll ihre Aufnahme verringert werden und dadurch weniger Kalorien dem Stoffwechsel zugeführt werden.
Die Deutsche Chefaro AG wirbt u.a. mit diesem TV-Spot:



Das zweite in den Markt gebrachte Produkt ist XLS Medical Kohlenhydrateblocker (u.a. Bloqueur de Glucides, Carb Blocker, Carboblocker). Der Kohlenhydrateblocker enthält PhaseLite, einen standardisierten Komplex von Glycoproteinen der die Aktivität der α-Amylase verringern soll. Dadurch werden aus den mit der Nahrung zugeführten Polysacchariden weniger für den Körper verwertbare Zucker abgespalten.
Das dritte Produkt ist XLS Medical Appetitmanager (u.a. Réducteur d'Appétit, Appetite Reducer, Reductor del Apetito) der auf dem Verabreichen pflanzlicher Quellstoffe, die nach Quellung im Magen durch ihr hohes Volumen ein Sättigungsgefühl erzeugen sollen. Besonders letzteres Präparat ist als "alter Hut" zu betrachten, da das Prinzip jedem bekannt sein sollte. Ein großes Glas Wasser vor dem Essen tut es in vielen Fällen sicher auch.
Die Hemmung der Amylasen ist von polyphenolhaltigen Pflanzen (grüner Tee, Schalen grüner Bohnen, Heidelbeeren, usw.) schon länger bekannt und wird als Ansatz zur Begleittherapie von Diabetes diskutiert. Auch der Ansatz, der dem Fettbinder zu Grunde liegt ist einleuchtend aber sicher nicht Neues.
Die im Begleitmaterial angeführten Studien, die zu den jeweiligen Präparaten durchgeführt worden sind leiden in Ihrer Aussagekraft an den zu kleinen Gruppen der Versuchspersonen und sind deshalb wenig aussagekräftig.
Insgesamt handelt es sich bei den versprochenen Wirkungen um keine obskuren Versprechungen, aber dem an Gewichtsreduktion interessierten Anwender muss klar sein, dass es sich um Präparate handelt, die das Abnehmen unterstützen können, aber ohne das nachhaltige Umstellen der Essgewohnheiten und ausreichende Bewegung keinen dauerhaften Erfolg bieten können. Leidgeprüfte Anwender der verschiedenen bereits im Handel befindlichen Präparate werden ahnen, dass es nicht billig sein wird XLS Medical-Produkte zu verwenden. Bei empfohlenen Einnahmen zwischen 4 und 9 Tabletten bzw. Kapseln sind die Packungen á 60 Stück schnell verbraucht. Die Kosten pro Tag sollten sich bei den angekündigten Preisempfehlungen zwischen 2 und 5 Euro bewegen. Man darf gespannt sein, wie die Präparate angenommen werden und ob sie nach dem ersten Ausprobieren ihren Platz im "Diätenregal" behalten.

Donnerstag, 25. August 2011

Viagra, Cialis, Levitra im Urlaub oder Internet kaufen

Fälschungen von Viagra, Cialis, Levitra usw.

Mit Fälschungen so bekannter Präparate wie Viagra, Cialis, Levitra und Reductil, die vielen Urlaubern im Ausland ohne Rezept angeboten, werden befasst sich ein Artikel der neuesten Ausgabe der Pharmazeutischen Zeitung über Untersuchungen des Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL), verfasst von Astrid Kaunzinger, den wir wegen der Beispielhaftigkeit hier in Teilen wiedergeben:

"Bei Arzneimitteln, die in fernen Ländern billig gekauft werden, ist es manchmal reine Glückssache, wenn sie den deklarierten Wirkstoff tatsächlich in der angegebenen Menge enthalten. Das ergab die Untersuchung von zehn in Thailand gekauften Präparaten, in denen die Wirkstoffe Sildenafil, Tadalafil, Diazepam und Sibutramin enthalten sein sollten.

Rein äußerlich machten die Präparate einen unterschiedlich seriösen Eindruck. Teilweise wurden scheinbar original verpackte Produkte verkauft, aber auch lose Tabletten, einzelne Blister oder nur Blisterabschnitte wurden abgegeben.

Die Präparate, die zumindest Sekundär­ver­packungen besaßen, vermittelten instinktiv zunächst das beste Gefühl. Wurden aber weitere Sinne aktiviert, dann sagte einem die Vorsicht, dass es leichtsinnig ist zu glauben, das alleinige Vorhandensein eines mehr oder minder guten Hologramms mache den Inhalt besser, als er ist. Und die Einsicht sagte, dass es aussichtslos ist, einen – immerhin vorhandenen – Beipackzettel zu studieren, wenn er nicht lesbar ist. Es ist lächerlich, sagte der Stolz, dass der Aufdruck von Charge und Verfallsdatum auf Blistern mit typischen Stütznäpfen und geriffelter Aluminiumfolie mit den Angaben auf der Sekundärverpackung übereinstimmen sollen. Aber es ist unmöglich, sagte die Erfahrung, die charakteristischen, kleinen, blauen, eckigen Filmtabletten ohne direkten Vergleich vom Original zu unterscheiden.

Außergewöhnlich war zum Beispiel die »Originalpackung« »Cialis 80 mg« inclusive Beipackzettel und Schraubgefäß mit mandelförmigen, maisgelben Filmtabletten. Eigentlich ist Cialis® nur in den Dosierungen 5, 10 oder 20 Milligramm im Handel....Die positive Nachricht zuerst: In allen untersuchten Proben war Wirkstoff enthalten. Zwar nicht immer derjenige, der deklariert war, aber immerhin. Im Fall einer eingereichten Cialis-80-mg-Packung fanden sich zum Beispiel Tabletten, die in Farbe, Form und Größe dem bekannten mandelförmigen Original sehr ähnlich waren. Im Gewicht durfte es ein wenig mehr sein, dafür konnte der im Original vorhandene Wirkstoff Tadalafil chromatografisch überhaupt nicht nachgewiesen werden ..die Analytiker des ZL konnten stattdessen den (immerhin artverwandten) Inhaltsstoff Sildenafilcitrat identifizieren. Dies dafür aber in der angegebenen Menge von 80 Milligramm pro Tablette. Dagegen waren in »originalverpackten« Via­gra-100-mg-Tabletten nur 35 bis 70 Prozent des deklarierten Gehaltes an Sildenafil bestimmt worden.

Beim Versuch, den Dosierungen von zwei einzelnen, in einem Blisterabschnitt beziehungsweise einem Tütchen verpackten Tabletten auf die Spur zu kommen, indem man die Prägungen »50«, beziehungsweise »100« als Tipp für den möglichen Sildenafilgehalt annimmt, wären hier immerhin 90 Prozent der »Deklara­tion« zu erraten gewesen. Aber zum Glück ist das nicht immer so. Denn das »Gold Viagra« hätte laut Etikett ja 3000 Milligramm Sildenafil pro Tablette enthalten sollen....

....»Arzneimittelfälschungen sind keine Kavaliersdelikte, vielmehr kriminelle Handlungen übelster Art.... Nach wie vor ist dies der sicherste Weg um sich gegen Arzneimittelfälschungen zu schützen«, kommentierte Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, wissenschaftlicher Leiter des ZL, die Ergebnisse.

Denn Arzneimittel aus deutschen Apotheken sind sicher: Das ZL hat im Rahmen der Prüfungen für die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) bereits sehr viele Levitra-, Cialis- und Viagra-Tabletten untersucht. Diese werden regelmäßig wegen »Wirkungslosigkeit und Verdacht auf Fälschung« eingereicht, meist handelt es sich um Reimporte.... Dabei war bislang noch nie eine Tablette zu beanstanden."

Quelle: Pharmazeutische Zeitung 34/2011
online unter: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=39089

Anzumerken bleibt mir, dass es Fälschungen von Medikamenten wie Viagra bzw. Sildenafil, Cialis, Levitra, Diazepam und Reductil nicht nur von dubiosen Händlern in fernen Ländern angeboten werden, sondern auch über das Internet aus dem Ausland angeboten werden. Die Internetseiten sind zum Teil professionell gestaltet, werben mit Vertrauenssiegeln und Geld-zurück-Garantie. Diese Anbieter werben fast immer damit, dass man ohne ein Rezept bestellen kann. Oft sind diese Präparate wesentlich teuerer als in Deutschland. Der Kauf lohnt sich also ofmals nicht und auch die teuersten Präparate gewähren keine Sicherheit. Die Hersteller dieser so oft angebotenen Medikamente wie z.B. Pfizer, Bayer und Lilly verfolgen meist die Strategie weltweit ähnliche Preise für das gleiche Präparat anzusetzen. Davon abweichende Preise sollten den Verbraucher stutzig machen.

Vermeintliche Schnäppchen, ob im Urlaub oder im Internet gefunden, sollte man besser meiden. Deutsche Apotheken und Internetapotheken verkaufen die genannten Präparate zu ähnlichen Preisen wie andere seriöse Anbieter im Ausland. Abweichende Dosierungen, Packungen und  Preise sind leicht zu erkennen. Seriöse Anbieter haben ein ausfühliches Impressum und bieten vielfältige Kontaktmöglichkeiten und Garantien an. Einen Händler im Ausland wird man im Falle von Problemen sicher nur schwer erreichen.

Donnerstag, 11. August 2011

Internetapotheke

Internetapotheke oder Versandapotheke oder Apothekenversand...


Mit der Freigabe des Versandes von Arzneimitteln im Jahre 2004 haben sich verschiedene Begriffe etabliert, die alle das Gleiche beschreiben. Der häufigste und zutreffendste Begriff ist sicherlich die Bezeichnung Versandapotheke. Dies ist auch der in den gesetzlichen Bestimmungen verwendete Begriff. Apothekenshop, Medikamentenversand, Onlineapotheke und Internetapotheke sind die am häufigsten genannten und in den Suchmaschinen gesuchten Begriffe.

Die Liberalisierung des Handels mit Medikamenten bringt vor Allem dem Verbraucher Vorteile. Er kann sich über Medikamente, Gesundheitsprodukte, Kosmetik usw. informieren und sich diese Artikel nach Hause, an den Arbeitsplatz oder die Urlaubsadresse liefern lassen. Das Hauptargument für den Verbraucher ist der Preis. Günstigere Preise können durch geringeren Aufwand in der Apotheke für die Bestellungen und den Vorteil durch größere Einkaufsmengen an den Verbraucher weiter gegeben werden. Neben vielen weiteren Vorteilen wie Diskretion, der 24-Stunden-Erreichbarkeit, vielfacher Möglichkeit, sich in Ruhe zu informieren spielt oft auch die Möglichkeit, rare Artikel, z.B. vom Hersteller nicht mehr gelieferte Artikel deutschlandweit zu suchen. Die Apotheke oder Drogerie im Ort hat oft nicht die Möglichkeit diese Artikel zu beschaffen.

Dieser Blog soll Meinungen, Kommentare und Neuigkeiten aus der Welt der Gesundheit und der Apotheke in unregelmäßigen Abständen berichten.