Rückruf Valsartan-Präparate
Eine große Anzahl an vorsorglichen Rückrufen von Arzneimitteln startete in der letzten Woche. Eine immer größere Zahl von Herstellern ist dabei betroffen.
Zurückgerufen werden valsartanhaltige Arzneimittel, deren Wirkstoff von Zhejiang Huahai Pharmaceutical in China hergestellt wurde. Die Ursache ist eine Verunreinigung mit N-Nitrosodimethylamin. Die Substanz wird von der Internationalen Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als wahrscheinlich krebserregend eingestuft.
Betroffen sind nach jetzigem Stand:
Valsartan AAA, verschiedene Stärken, alle Packungsgrößen, alle Chargen
Valsartan Hennig, Valsartan Hennig plus, verschiedene Stärken, alle Packungsgrößen, alle Chargen
Valsartan Ratiopharm und Valsartan Ratiopharm comp., verschiedene Stärken, alle Packungsgrößen, alle Chargen
Valsartan Puren, verschiedene Stärken, alle Packungsgrößen, alle Chargen
Valsartan Actavis 80 und 320 mg, verschiedene Packungsgrößen, diverse Chargen
Valsartan Stada, Valsartan/HCT Stada, verschiedene Stärken und Packungsgrößen, diverse Chargen
Valsartan 1A Pharma und Valsartan 1A Pharma Plus, verschiedene Stärken und Packungsgrößen, alle Chargen
Valsartan comp Basics, verschiedene Stärken in allen Packungsgrößen, diverse Chargen
Valsartan AL und Valsartan /HCT AL, verschiedene Stärken und Packungsgrößen, diverse Chargen
Valsartan Hexal und Valsartan Hexal comp, verschiedene Stärken und Packungsgrößen, diverse Chargen
Valsartan Zentiva 40, 80, 160 und 320 mg, alle Packungsgrößen, alle Chargen
Valsartan Zentiva comp. 80/12,5, 160/12,5, 160/25, 320/12,5 und 320 mg/25 mg, alle Packungsgrößen, alle Chargen
Valsartan Heumann 40, 80, 160 und 320 mg, 28, 56 und 98 Filmtabletten, alle Chargen
Valsartan-Hormosan comp 80/ 12,5 mg, 160/ 12,5 mg und 160/ 25 mg, 28 und 98 Filmtabletten, alle Chargen
Valsartan Dexcel 80 mg und 160 mg, 98 Filmtabletten, Ch.-B.: 1603145, 1605261, 1609020 und 1609027
Noch keine Meldung gibt es bislang von: Axcount, Biomo und Macleods.
Novartis mit Entresto, Exforge/Exforge HCT, Diovan/Codiovan, Dafiro/Dafiro HCT, Provas/Provas Comp, TAD (Valsacor) und Mylan dura haben bereits gemeldet, dass ihre Ware nicht betroffen ist.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte mahnt Patienten die valsartanhaltigen Arzneimittel nicht eigenmächtig abzusetzen. Sie sollten Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten. Das gesundheitliche Risiko durch einen Therapieabbruch sei um ein Vielfaches höher als das durch N-Nitrosodimethylamin. Es noch nicht bekannt, ob und wie viel von der Verunreinigung im Endprodukt zu finden sei. Daher bestehe aktuell kein akutes Patientenrisiko.
Montag, 9. Juli 2018
Donnerstag, 26. Oktober 2017
Cialis (Tadalafil) wird billiger
Mit dem Ablauf des Patents auf den Wirkstoff Tadalafil (Cialis) am 15.11.2017 wird es voraussichtlich ab Mitte November möglich sein, das Medikament gegen erektile Dysfunktion preiswerter kaufen zu können. Die Verschreibungspflicht bleibt natürlich bestehen.
Die Hersteller Hexal,1A Pharma, Ratiopharm, AbZ, Stada und Aliud besitzen bereits die notwendige Zulassung. Es ist zu erwarten, dass diese Anbieter den Preis des Originalpräparats Cialis von Lilly deutlich unterbieten. Weitere Anbieter werden folgen, so dass nach der ersten Runde es weitere Preissenkungen oder preiswertere Präparate geben wird.
Tadalafil ist ein starker und selektiver Inhibitor der Phosphodiesterase Typ 5 (PDE 5). Die Einschränkungen in der Verwendbarkeit bei Personen mit koronaren Erkrankungen, Nieren- und Leberinsuffizienz, unter der Behandlung mit blutdrucksenkenden Wirkstoffen etc. gelten ebenso wie für Sildenafil (u.a. Viagra).
Tadalafil 20 mg wird unter dem Namen Adcirca zur Behandlung der pulmonalen Hypertonie (Hochdruck im Lungenkreislauf) eingesetzt. Die Dosierung mit 5 mg Tadalafil wird auch zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (gutartige Prostatavergrösserung) des Mannes eingesetzt. Wesentlich bedeutsamer ist die Anwendung zur Behandlung der erektilen Dysfunktion (5, 10 oder 20 mg). Im Gegensatz zu Sildenafil muss Tadalafil nicht kurz vor dem geplanten Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Tadalafil gilt aufgrund seiner längeren Halbwertzeit von bis zu 36 Stunden (der Wirkstoff wird langsamer abgebaut und verbleibt deshalb länger im Körper) als Wochenendpille. Diese Eigenschaft von Tadalafil stellt für viele Anwender einen Vorteil dar, da sie und ihre Partner weniger unter Druck stehen, zeitnah nach der Einnahme Geschlechtsverkehr zu haben.
Die aktuellen Preise können unsere Kunden hier erfahren: Tadalafil
Wir bitten nochmals zu beachten, dass die Kunden unserer Internetapotheke nur beliefert werden können wenn uns das Rezept im Original vorliegt. Es muss also in einem Brief gesendet werden.
Die Hersteller Hexal,1A Pharma, Ratiopharm, AbZ, Stada und Aliud besitzen bereits die notwendige Zulassung. Es ist zu erwarten, dass diese Anbieter den Preis des Originalpräparats Cialis von Lilly deutlich unterbieten. Weitere Anbieter werden folgen, so dass nach der ersten Runde es weitere Preissenkungen oder preiswertere Präparate geben wird.
Tadalafil ist ein starker und selektiver Inhibitor der Phosphodiesterase Typ 5 (PDE 5). Die Einschränkungen in der Verwendbarkeit bei Personen mit koronaren Erkrankungen, Nieren- und Leberinsuffizienz, unter der Behandlung mit blutdrucksenkenden Wirkstoffen etc. gelten ebenso wie für Sildenafil (u.a. Viagra).
Tadalafil 20 mg wird unter dem Namen Adcirca zur Behandlung der pulmonalen Hypertonie (Hochdruck im Lungenkreislauf) eingesetzt. Die Dosierung mit 5 mg Tadalafil wird auch zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (gutartige Prostatavergrösserung) des Mannes eingesetzt. Wesentlich bedeutsamer ist die Anwendung zur Behandlung der erektilen Dysfunktion (5, 10 oder 20 mg). Im Gegensatz zu Sildenafil muss Tadalafil nicht kurz vor dem geplanten Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Tadalafil gilt aufgrund seiner längeren Halbwertzeit von bis zu 36 Stunden (der Wirkstoff wird langsamer abgebaut und verbleibt deshalb länger im Körper) als Wochenendpille. Diese Eigenschaft von Tadalafil stellt für viele Anwender einen Vorteil dar, da sie und ihre Partner weniger unter Druck stehen, zeitnah nach der Einnahme Geschlechtsverkehr zu haben.
Die aktuellen Preise können unsere Kunden hier erfahren: Tadalafil
Wir bitten nochmals zu beachten, dass die Kunden unserer Internetapotheke nur beliefert werden können wenn uns das Rezept im Original vorliegt. Es muss also in einem Brief gesendet werden.
Mittwoch, 17. Mai 2017
ARD Thriller "Gift" mit Heiner Lauterbach, Thema gefälschte Medikamente
Die ARD sendet heute, am 17.05.17 um 20.15
h den Film „Gift“ mit Heiner Lauterbach und Julia Koschitz in den Hauptrollen.
Der Film von Regisseur
Daniel Harrich erzählt die Geschichte eines Aussteigers aus der Pharmaindustrie,
der die Machenschaften betrügerischer Hersteller von Medikamenten aufdecken
will. Wir wünschen unseren Kunden eine spannende Unterhaltung und Aufmerksamkeit
gegenüber unseriösen Angeboten.
Die Bundesvereinigung der Deutschen Apothekerverbände hat
zu diesem Thema ein Faktenblatt veröffentlicht:
ARZNEIMITTELFÄLSCHUNGEN
Stand: 21. November 2016
Hintergrund
» Die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass bei Arzneimitteln, die über illegale
Internetversender bezogen werden, der
Fälschungsanteil bei über 50 Prozent liegt.1 Das
bestätigen Testkäufe des
Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker e.V. (ZL)2.
» Gefälscht wird alles,
wovon sich die kriminellen Fälscher Profit versprechen. Beispiele sind
Lifestyle-Medikamente, Arzneimittel gegen
Krebserkrankungen, HIV oder Diabetes und
Malariamittel3.
» Arzneimittelfälschungen
sind für Kriminelle lukrativ: Auf dem Schwarzmarkt kostet ein
Kilogramm an Plagiaten von Viagra® durchschnittlich 90.000
Euro. Damit ist es teurer als
Kokain, das geschätzte 65.000 Euro kostet.4
Kategorien
von Fälschungen5
Laut WHO gibt es verschiedene Kategorien
von Fälschungen:
› Produkte ohne
Wirkstoff(e)
› Produkte mit falschen
(zu hohen oder zu niedrigen) Wirkstoffmengen
› Produkte mit
gefälschten/falschen Inhaltsstoffen
» Die Fälschungen können
toxisch sein wegen toxischer Inhaltsstoffe oder wegen der
Überdosierungen der korrekten Wirkstoffe
» Da Fälschungen oft unter
unhygienischen Bedingungen hergestellt sind, können sie zudem
Verunreinigungen enthalten oder mit
Bakterien kontaminiert sein.
Zollstatistiken
» Der Handel mit illegalen
und gefälschten Arzneimitteln nimmt in Deutschland seit Jahren zu.
» Im Jahr 2015 stellten
Zoll-Fahnder 3,9 Millionen Stück gefälschte Tabletten sicher. Die
geführten Ermittlungsverfahren richteten
sich dabei zunehmend gegen größere kriminelle
Strukturen und Verteilerbanden. Die Anzahl
der Personen, gegen die der Zoll wegen Vergehen Zusammenhang mit Medikamenten
ermittelte, stieg von 3.100 im Vorjahr auf 4.100.6
» Im Jahr 2013 gab es
1.854 (2008: 407) Verfahren wegen Arzneimittelschmuggels. Im Jahr
2014 beschlagnahmte der Zoll 119.000
gefälschte Arzneimittel im Wert von 1,4 Mio. Euro7.
» Bei der internationalen
Interpol-Operation Pangea IX wurden innerhalb einer Aktionswoche im Mai/Juni
2016 bundesweit 564 Brief- und Paketsendungen mit 50.915 Tabletten, Kapseln und Ampullen aus
dem Verkehr gezogen. 40,3 % der Feststellung entfielen auf Potenzmittel8.
Arzneimittelfälschungen
im legalen Vertriebsweg
» Von 1996 bis Anfang 2008
wurden dem Bundeskriminalamt (BKA) insgesamt 49 Fälle von
Arzneimittelfälschungen in der legalen
Verteilerkette bekannt, davon 11 Totalfälschungen. Von 38 dieser Fälle war
(auch) Deutschland betroffen.9
» In Apotheken und
pharmazeutischen Großhandlungen sind in den vergangenen Jahren
mehrere Einzelfälle von gefälschten
Arzneimitteln aufgetaucht, darunter das Magenmittel
Omeprazol,10 und verschiedene Re-
bzw. Parallelimporte11 mit verschiedenen Indikationen.
Lösungsansätze
der Apothekerschaft
» Verbraucher können sich
mit Verdachtsfällen an ihre Apotheke wenden: Die
Arzneimittelkommission der Deutschen
Apotheker (AMK) und das Zentrallaboratorium
Deutscher Apotheker (ZL) sind die
Hauptansprechpartner der Apotheken für den Umgang und die Untersuchung von
Verdachtsfällen von Arzneimittelfälschungen.
» Die ABDA hat über die
Apotheken mehr als 10. Mio. Exemplare der Broschüre „Gefälschte
Medikamente – echte Nebenwirkungen“ an
Verbraucher verteilt.
http://www.abda.de/sichere_arzneimittel.html
» securPharm ist eine
Initiative der Arzneimittelhersteller, der Pharmagroßhändler und der
Apotheker zum Schutz des legalen deutschen
Arzneimittelvertriebs. Ziel ist es, die Echtheit von Arzneimitteln in der
Apotheke zu garantieren. Mehr unter www.securpharm.de
Wir bitten Sie beim Bestellen auf das Siegel des
Deutschen Versandapothekenregisters zu achten. Durch Klicken auf das Siegel
muss die Registrierung als Versandapotheke erscheinen. Nur wenn Sie den Eintrag
auf der Internetseite des DIMDI sehen können handelt es sich um eine
registrierte Apotheke. Vergleichen Sie auch die Anschrift, die Sie im Impressum
der Versandapotheke finden. Finden Sie keine Anschrift oder kein Siegel des
DIMDI wird es sich um ein illegales Angebot handeln.
Dr. Ralph Roeder
Versandapotheke Parcelmed
__________________________________________________________________________
1 Faktenblatt
der WHO, 2012 http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs275/en/
2 http://www.abda.de/423.html
3 Faktenblatt
der WHO, 2012 http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs275/en/
4 http://www.abda.de/478.html
6 Zoll-Jahrespressekonferenz
11. April 2016 http://tinyurl.com/zj8rc52
7 Zollverwaltung,
Jahresstatistik 2014, http://tinyurl.com/hhjdoej
8Pressemitteilung
des Zollkriminalamts, 9.06.2016 http://tinyurl.com/hb5djmc
9 www.vfa.de/download/pos-arzneimittelfaelschungen.pdf
10 Pharmazeutische
Zeitung Ausgabe 13/2013: „Omeprazol: Fälscher verhaftet“ http://tinyurl.com/qhq7kph
11 AMK-Meldungen
vom 18.02.2013, 02.08.2013, 03.12.2013, 17.04.2014, 22.04.2014, 05.06.2014,
24.06.2014 und Meldung des Paul-Ehrlich-Institut (PEI) vom 28.08.2014
Montag, 10. Oktober 2016
Solvohexal - Alternative zu Sinupret forte
Mit der Markteinführung von Solvohexal hat die Hexal AG ein Konkurrenzprodukt zu Sinupret forte auf den deutschen Markt gebracht, das zu den bekanntesten und meistverkauften Erkältungspräparaten gehört.
Solvohexal ist als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Unterstützung der Schleimlösung bei Erkältungen mit Schnupfen zugelassen worden.
Es handelt sich dabei um überzogene Tabletten mit Enzianwurzel, Eisenkraut, Sauerampferkraut, Holunderblüten und Schlüsselblumen in der gleichen Dosierung. Die Einnahmevorschrift ist also die Gleiche. Solvohexal wird z.Z. günstiger als Sinupret forte angeboten. Es ist damit zu rechnen, dass dies so bleibt.
Donnerstag, 21. Juli 2016
Tipps gegen Nasenbluten
Kopf nach hinten - oder nach vorne? Was bei einer blutenden Nase zu tun ist, wird nicht nur unter Eltern heftig diskutiert. Dabei haben Ärzte eine klare Antwort.
Kinder und Jugendliche sind neben Menschen über 50 die am stärksten von Nasenbluten geplagten. Zuverlässige Zahlen zur Häufigkeit in der Bevölkerung gibt es nicht. Dennoch kennen sich viele mit der richtigen Erstversorgung nicht aus. Ende der Neunziger konnten bei einer Umfrage unter 500 Menschen in Großbritannien nur elf Prozent die richtige Reaktion auf eine blutende Nase beschreiben. Von mehr als hundert britischen Schülern plädierten 2009 ebenfalls die meisten für falsche Erste-Hilfe-Methoden. Dabei ist die richtige Reaktion auf den Blutfluss seit vielen Jahren bekannt.
Bei Kindern und Jugendlichen läuft das Blut typischerweise aus einem Ort mit dem niedlichen Namen Locus Kiesselbachi. Er befindet sich vorne an der Nasenscheidewand, die rechtes und linkes Nasenloch trennt. Dicht unter der Hautoberfläche laufen hier Abzweigungen mehrerer großer Adern zusammen und bilden ein filigranes Gefäßgeäst. Vor neugierigen Kinderfingern sind die Äderchen dort kaum geschützt.
Besonders empfindlich ist die Stelle zur Erkältungszeit. Dann ist die Nasenschleimhaut dick und die kleinen Gefäße schwellen an. Am Naseneingang verkrustet der Erkältungsschleim. Wer nun beginnt, den Grind abzupiddeln, verletzt mit dem Fingernagel oder den scharfen Kanten des Schorfs leicht die feinen Äderchen. Das Blut läuft.
Was man nicht tun sollte, ist, den Kopf in den Nacken zu legen. Dann nämlich fließt das Blut über den Rachen in den Magen und kommt, wenn es ungünstig läuft, mitsamt dem restlichen Mageninhalt durch den Mund wieder heraus. Dadurch lässt sich nicht abschätzen, wie stark die Nase blutet, wenn die Flüssigkeit im Bauch verschwindet.
Der Patient sollte sich hinsetzen und nach vorne lehnen, sodass das Blut in ein Taschentuch läuft. Außerdem sollte er seine Nasenflügel für zehn bis 15 Minuten zudrücken. In leichteren Fällen reichen auch drei bis fünf Minuten aus.
Wichtig ist, dem unteren Drittel der Nasenflügel ordentlich Druck zu machen. Häufig setzen Ersthelfer Daumen und Zeigefinger zu weit oben am Knochen an, damit verfehlen sie das Ziel. Nur, wenn die Nasenflügel an der richtigen Stelle auf die Scheidewand drücken, verschließen sie die verletzten Gefäße im Locus Kiesselbachi. Das Blut kann dann nicht mehr aus den Äderchen fließen, Blutplättchen und Eiweiße verschließen die Verletzung.
Etwas schwieriger wird die Erste Hilfe bei älteren Menschen. Sie bluten häufiger hinten in der Nase, wo größere Arterienabzweigungen reißen. Je größer das verletzte Druckgefäß ist, desto mehr Blut sprudelt aus der Nase. Zudem lassen sich die Adern im hinteren Nasenteil von außen kaum zudrücken. Dann gilt erst recht: Oberkörper nach vorne beugen, sodass das Blut nicht in den Magen laufen kann.
Fließt sehr viel Blut aus der Nase, hilft Kälte. Im Zweifel tut es aber auch ein kaltes Tuch im Nacken. Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße, um die Wärme in der Körpermitte zu halten. So kann weniger Blut aus den Äderchen fließen. Die Kältereaktion ist auch eine Erklärung, warum wir in den kalten Monaten leichter eine Erkältung bekommen. Die Schleimhäute in der Nase sind die erste Abwehr gegen Viren. Sind sie schlecht durchblutet, haben die Erreger leichteres Spiel.
Warum manche Menschen häufiger Nasenbluten bekommen als andere, lässt sich nicht pauschal beantworten. Neben dem Geschlecht und ungünstigen Verhaltensweisen wie Nasenbohren oder Zusammenstößen mit Bällen oder Fäusten, spielt nach heutigem Wissen auch die Veranlagung eine wichtige Rolle. Zudem sind Nasenspray-Junkies anfälliger. Im Dauereinsatz trocknen die Mittel die Nasenschleimhaut aus.
Nur selten sind ernste Erkrankungen, etwa Wucherungen im Rachen oder genetische Defekte, die Ursache. Bei älteren Menschen gibt es die Theorie, dass Bluthochdruck das Risiko für Nasenbluten erhöht. Allerdings bezieht sich die Blutdrucktheorie auf dauerhaft erhöhte Werte. Zudem ist der Zusammenhang nicht sicher nachgewiesen. Denkbar wäre, dass die Blutgefäße leichter reißen, wenn sie durch langjährigen unbehandelten Bluthochdruck beschädigt wurden.
So lässt sich Nasenbluten in vielen Fällen durch einfache Methoden vorbeugen. Fettige Cremes können verhindern, dass die Haut am Naseneingang austrocknet. Fließt das Blut trotzdem regelmäßig oder hört es trotz Erster Hilfe nach 20 Minuten nicht auf, muss der Arzt ran. Mit Tamponaden wie Gelaspon kann er auch Blutungen im hinteren Teil der Nase stoppen.
FAZIT: Den Kopf bei Nasenbluten nach hinten zu legen, bringt nichts und kann sogar gefährlich werden. Stattdessen sollte man sich nach vorn lehnen und den vorderen unteren Teil der Nase mehrere Minuten kräftig zudrücken. Hilft alles nichts, muss ein Arzt ran.
Kinder und Jugendliche sind neben Menschen über 50 die am stärksten von Nasenbluten geplagten. Zuverlässige Zahlen zur Häufigkeit in der Bevölkerung gibt es nicht. Dennoch kennen sich viele mit der richtigen Erstversorgung nicht aus. Ende der Neunziger konnten bei einer Umfrage unter 500 Menschen in Großbritannien nur elf Prozent die richtige Reaktion auf eine blutende Nase beschreiben. Von mehr als hundert britischen Schülern plädierten 2009 ebenfalls die meisten für falsche Erste-Hilfe-Methoden. Dabei ist die richtige Reaktion auf den Blutfluss seit vielen Jahren bekannt.
Bei Kindern und Jugendlichen läuft das Blut typischerweise aus einem Ort mit dem niedlichen Namen Locus Kiesselbachi. Er befindet sich vorne an der Nasenscheidewand, die rechtes und linkes Nasenloch trennt. Dicht unter der Hautoberfläche laufen hier Abzweigungen mehrerer großer Adern zusammen und bilden ein filigranes Gefäßgeäst. Vor neugierigen Kinderfingern sind die Äderchen dort kaum geschützt.
Besonders empfindlich ist die Stelle zur Erkältungszeit. Dann ist die Nasenschleimhaut dick und die kleinen Gefäße schwellen an. Am Naseneingang verkrustet der Erkältungsschleim. Wer nun beginnt, den Grind abzupiddeln, verletzt mit dem Fingernagel oder den scharfen Kanten des Schorfs leicht die feinen Äderchen. Das Blut läuft.
Was man nicht tun sollte, ist, den Kopf in den Nacken zu legen. Dann nämlich fließt das Blut über den Rachen in den Magen und kommt, wenn es ungünstig läuft, mitsamt dem restlichen Mageninhalt durch den Mund wieder heraus. Dadurch lässt sich nicht abschätzen, wie stark die Nase blutet, wenn die Flüssigkeit im Bauch verschwindet.
Der Patient sollte sich hinsetzen und nach vorne lehnen, sodass das Blut in ein Taschentuch läuft. Außerdem sollte er seine Nasenflügel für zehn bis 15 Minuten zudrücken. In leichteren Fällen reichen auch drei bis fünf Minuten aus.
Wichtig ist, dem unteren Drittel der Nasenflügel ordentlich Druck zu machen. Häufig setzen Ersthelfer Daumen und Zeigefinger zu weit oben am Knochen an, damit verfehlen sie das Ziel. Nur, wenn die Nasenflügel an der richtigen Stelle auf die Scheidewand drücken, verschließen sie die verletzten Gefäße im Locus Kiesselbachi. Das Blut kann dann nicht mehr aus den Äderchen fließen, Blutplättchen und Eiweiße verschließen die Verletzung.
Etwas schwieriger wird die Erste Hilfe bei älteren Menschen. Sie bluten häufiger hinten in der Nase, wo größere Arterienabzweigungen reißen. Je größer das verletzte Druckgefäß ist, desto mehr Blut sprudelt aus der Nase. Zudem lassen sich die Adern im hinteren Nasenteil von außen kaum zudrücken. Dann gilt erst recht: Oberkörper nach vorne beugen, sodass das Blut nicht in den Magen laufen kann.
Fließt sehr viel Blut aus der Nase, hilft Kälte. Im Zweifel tut es aber auch ein kaltes Tuch im Nacken. Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße, um die Wärme in der Körpermitte zu halten. So kann weniger Blut aus den Äderchen fließen. Die Kältereaktion ist auch eine Erklärung, warum wir in den kalten Monaten leichter eine Erkältung bekommen. Die Schleimhäute in der Nase sind die erste Abwehr gegen Viren. Sind sie schlecht durchblutet, haben die Erreger leichteres Spiel.
Warum manche Menschen häufiger Nasenbluten bekommen als andere, lässt sich nicht pauschal beantworten. Neben dem Geschlecht und ungünstigen Verhaltensweisen wie Nasenbohren oder Zusammenstößen mit Bällen oder Fäusten, spielt nach heutigem Wissen auch die Veranlagung eine wichtige Rolle. Zudem sind Nasenspray-Junkies anfälliger. Im Dauereinsatz trocknen die Mittel die Nasenschleimhaut aus.
Nur selten sind ernste Erkrankungen, etwa Wucherungen im Rachen oder genetische Defekte, die Ursache. Bei älteren Menschen gibt es die Theorie, dass Bluthochdruck das Risiko für Nasenbluten erhöht. Allerdings bezieht sich die Blutdrucktheorie auf dauerhaft erhöhte Werte. Zudem ist der Zusammenhang nicht sicher nachgewiesen. Denkbar wäre, dass die Blutgefäße leichter reißen, wenn sie durch langjährigen unbehandelten Bluthochdruck beschädigt wurden.
So lässt sich Nasenbluten in vielen Fällen durch einfache Methoden vorbeugen. Fettige Cremes können verhindern, dass die Haut am Naseneingang austrocknet. Fließt das Blut trotzdem regelmäßig oder hört es trotz Erster Hilfe nach 20 Minuten nicht auf, muss der Arzt ran. Mit Tamponaden wie Gelaspon kann er auch Blutungen im hinteren Teil der Nase stoppen.
FAZIT: Den Kopf bei Nasenbluten nach hinten zu legen, bringt nichts und kann sogar gefährlich werden. Stattdessen sollte man sich nach vorn lehnen und den vorderen unteren Teil der Nase mehrere Minuten kräftig zudrücken. Hilft alles nichts, muss ein Arzt ran.
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