Mittwoch, 17. Mai 2017

ARD Thriller "Gift" mit Heiner Lauterbach, Thema gefälschte Medikamente



Die ARD sendet heute, am 17.05.17 um 20.15 h den Film „Gift“ mit Heiner Lauterbach und Julia Koschitz in den Hauptrollen. Der Film von Regisseur Daniel Harrich erzählt die Geschichte eines Aussteigers aus der Pharmaindustrie, der die Machenschaften betrügerischer Hersteller von Medikamenten aufdecken will. Wir wünschen unseren Kunden eine spannende Unterhaltung und Aufmerksamkeit gegenüber unseriösen Angeboten.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Apothekerverbände hat zu diesem Thema ein Faktenblatt veröffentlicht:

ARZNEIMITTELFÄLSCHUNGEN
Stand: 21. November 2016

Hintergrund

» Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass bei Arzneimitteln, die über illegale
Internetversender bezogen werden, der Fälschungsanteil bei über 50 Prozent liegt.1 Das
bestätigen Testkäufe des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker e.V. (ZL)2.
» Gefälscht wird alles, wovon sich die kriminellen Fälscher Profit versprechen. Beispiele sind
Lifestyle-Medikamente, Arzneimittel gegen Krebserkrankungen, HIV oder Diabetes und
Malariamittel3.
» Arzneimittelfälschungen sind für Kriminelle lukrativ: Auf dem Schwarzmarkt kostet ein
Kilogramm an Plagiaten von Viagra® durchschnittlich 90.000 Euro. Damit ist es teurer als
Kokain, das geschätzte 65.000 Euro kostet.4

Kategorien von Fälschungen5

Laut WHO gibt es verschiedene Kategorien von Fälschungen:
Produkte ohne Wirkstoff(e)
Produkte mit falschen (zu hohen oder zu niedrigen) Wirkstoffmengen
Produkte mit gefälschten/falschen Inhaltsstoffen
» Die Fälschungen können toxisch sein wegen toxischer Inhaltsstoffe oder wegen der
Überdosierungen der korrekten Wirkstoffe
» Da Fälschungen oft unter unhygienischen Bedingungen hergestellt sind, können sie zudem
Verunreinigungen enthalten oder mit Bakterien kontaminiert sein.

Zollstatistiken

» Der Handel mit illegalen und gefälschten Arzneimitteln nimmt in Deutschland seit Jahren zu.
» Im Jahr 2015 stellten Zoll-Fahnder 3,9 Millionen Stück gefälschte Tabletten sicher. Die
geführten Ermittlungsverfahren richteten sich dabei zunehmend gegen größere kriminelle
Strukturen und Verteilerbanden. Die Anzahl der Personen, gegen die der Zoll wegen Vergehen Zusammenhang mit Medikamenten ermittelte, stieg von 3.100 im Vorjahr auf 4.100.6
» Im Jahr 2013 gab es 1.854 (2008: 407) Verfahren wegen Arzneimittelschmuggels. Im Jahr
2014 beschlagnahmte der Zoll 119.000 gefälschte Arzneimittel im Wert von 1,4 Mio. Euro7.
» Bei der internationalen Interpol-Operation Pangea IX wurden innerhalb einer Aktionswoche im Mai/Juni 2016 bundesweit 564 Brief- und Paketsendungen mit 50.915 Tabletten, Kapseln und Ampullen aus dem Verkehr gezogen. 40,3 % der Feststellung entfielen auf Potenzmittel8.

Arzneimittelfälschungen im legalen Vertriebsweg

» Von 1996 bis Anfang 2008 wurden dem Bundeskriminalamt (BKA) insgesamt 49 Fälle von
Arzneimittelfälschungen in der legalen Verteilerkette bekannt, davon 11 Totalfälschungen. Von 38 dieser Fälle war (auch) Deutschland betroffen.9
» In Apotheken und pharmazeutischen Großhandlungen sind in den vergangenen Jahren
mehrere Einzelfälle von gefälschten Arzneimitteln aufgetaucht, darunter das Magenmittel
Omeprazol,10 und verschiedene Re- bzw. Parallelimporte11 mit verschiedenen Indikationen.

Lösungsansätze der Apothekerschaft

» Verbraucher können sich mit Verdachtsfällen an ihre Apotheke wenden: Die
Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) und das Zentrallaboratorium
Deutscher Apotheker (ZL) sind die Hauptansprechpartner der Apotheken für den Umgang und die Untersuchung von Verdachtsfällen von Arzneimittelfälschungen.
» Die ABDA hat über die Apotheken mehr als 10. Mio. Exemplare der Broschüre „Gefälschte
Medikamente – echte Nebenwirkungen“ an Verbraucher verteilt.
http://www.abda.de/sichere_arzneimittel.html
» securPharm ist eine Initiative der Arzneimittelhersteller, der Pharmagroßhändler und der
Apotheker zum Schutz des legalen deutschen Arzneimittelvertriebs. Ziel ist es, die Echtheit von Arzneimitteln in der Apotheke zu garantieren. Mehr unter www.securpharm.de

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Wir bitten Sie beim Bestellen auf das Siegel des Deutschen Versandapothekenregisters zu achten. Durch Klicken auf das Siegel muss die Registrierung als Versandapotheke erscheinen. Nur wenn Sie den Eintrag auf der Internetseite des DIMDI sehen können handelt es sich um eine registrierte Apotheke. Vergleichen Sie auch die Anschrift, die Sie im Impressum der Versandapotheke finden. Finden Sie keine Anschrift oder kein Siegel des DIMDI wird es sich um ein illegales Angebot handeln.

Dr. Ralph Roeder
Versandapotheke Parcelmed



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1 Faktenblatt der WHO, 2012 http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs275/en/
2 http://www.abda.de/423.html
3 Faktenblatt der WHO, 2012 http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs275/en/
4 http://www.abda.de/478.html
6 Zoll-Jahrespressekonferenz 11. April 2016 http://tinyurl.com/zj8rc52
7 Zollverwaltung, Jahresstatistik 2014, http://tinyurl.com/hhjdoej
8Pressemitteilung des Zollkriminalamts, 9.06.2016 http://tinyurl.com/hb5djmc
9 www.vfa.de/download/pos-arzneimittelfaelschungen.pdf
10 Pharmazeutische Zeitung Ausgabe 13/2013: „Omeprazol: Fälscher verhaftet“ http://tinyurl.com/qhq7kph
11 AMK-Meldungen vom 18.02.2013, 02.08.2013, 03.12.2013, 17.04.2014, 22.04.2014, 05.06.2014, 24.06.2014 und Meldung des Paul-Ehrlich-Institut (PEI) vom 28.08.2014

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