Donnerstag, 4. Februar 2016

ZIKA-Virus - Warnung für Schwangere

Wegen der grassierenden Zika-Viren raten nun auch deutsche Experten Schwangeren von Reisen in die betroffenen Länder Lateinamerikas ab. Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin (DTG) und das Auswärtige Amt empfehlen, Reisen in die Ausbruchsgebiete «möglichst zu vermeiden». Sollten Reisen unvermeidlich sein, müssten sich Schwangere konsequent vor Mückenstichen schützen.  Experten nehmen an, dass der von bestimmten Mücken übertragene Erreger bei Embryos im Mutterleib möglicherweise zu Schädelfehlbildungen führen kann. Zuletzt wurden Fälle von Zika-Infektionen aus mehreren Ländern und Regionen Mittel- und Südamerikas gemeldet, darunter Brasilien, Kolumbien und Mexiko.


Auf die DTG-Empfehlung verwies das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) jüngst in seinem Bulletin. Da es für Reisehinweise selbst nicht zuständig ist, empfiehlt das Institut Schwangeren, sich vor einer Reise medizinisch beraten zu lassen. Wenn schwangere Frauen bereits in betroffenen Gebieten unterwegs gewesen seien, sollten sie ihren Frauenarzt bei der Vorsorgeuntersuchung darauf hinweisen. Bei Erwachsenen verlaufen Zika-Infektionen in der Regel relativ harmlos mit leichtem Fieber und Hautausschlag.

Auch in den USA ist das Zika-Virus inzwischen aufgetaucht. Reisende haben den Erreger eingeschleppt. Im Bundesstaat Florida gebe es drei Fälle, teilte das örtliche Gesundheitsamt jetzt mit. Zwei Infizierte hätten im vergangenen Dezember Kolumbien besucht, ein weiterer Patient Venezuela. In den gesamten USA gibt es nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) etwa ein Dutzend Fälle. Alle Betroffenen hätten sich im Ausland angesteckt. Gegen die Erkrankung gibt es weder eine Impfung noch ein Heilmittel. Auch die US-Behörde CDC hatte Schwangeren kürzlich von Reisen nach Lateinamerika und in die Karibik abgeraten.

Allein in Brasilien wurden seit Oktober vergangenen Jahres mehr als 11.000 Ansteckungen mit Zika-Viren nachgewiesen, hatte das Gesundheitsministerium des Landes kürzlich mitgeteilt. Parallel dazu meldeten brasilianische Behörden einen sprunghaften Anstieg von  Schädel-Fehlbildungen bei Säuglingen. Ein Zusammenhang mit Zika wird vermutet. Allerdings kann eine Mikrozephalie verschiedene Ursachen haben, etwa eine Rötelninfektion während der Schwangerschaft oder Genmutationen. Die Regierung in Kolumbien teilte am Donnerstag mit, dass bislang 560 nachweislich mit dem Zika-Virus infizierte Schwangere registriert wurden. Mehr als 100 hätten ihre Kinder bereits zur Welt gebracht, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Fernando Ruiz. Mikrozephalie-Fälle seien dabei bisher nicht bekannt geworden. Möglicherweise würden neurologische Schäden aber erst innerhalb der nächsten Monate festgestellt.

Donnerstag, 12. November 2015

Krebs durch Wurst?

Krebs durch Wurst - Panikmache oder echte Gefahr?

Die Wurst galt noch nie als besonders gesund. Doch dass die WHO sie nun als krebserregend einstuft, überrascht dann doch. Geht von Salami und Bratwürsten eine echte Gefahr aus? Die wichtigsten Fragen im Überblick.

Gut 38 Kilo Schweinefleisch und fast neun Kilo Rindfleisch isst jede Person im Durchschnitt pro Jahr. Doch nun hat die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) Wurstwaren als krebserregend eingestuft - auch rotes Fleisch sei "wahrscheinlich krebserregend“. Was ist dran an der Warnung? Sollten Wurstfans nun besser auf Salami, Schinken und Gelbwurst verzichten?
Gut 38 Kilo Schweinefleisch und fast neun Kilo Rindfleisch isst jede Person im Durchschnitt pro Jahr. Doch nun hat die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) Wurstwaren als krebserregend eingestuft - auch rotes Fleisch sei "wahrscheinlich krebserregend“. Damit dürfte vielen der Appetit vergangen sein. Was ist dran an der Warnung? Sollten Wurstfans nun besser auf Salami, Schinken und Gelbwurst verzichten?

Für welche Lebensmittel gilt die Einschätzung der WHO?

Die Krebs-Experten haben verarbeitetes Fleisch als krebserregend eingestuft. Dazu zählen geräucherte, gepökelte oder anderweitig verarbeitete Fleischwaren - Wiener Würstchen ebenso wie Kochschinken, Salami, Dosenfleisch, Kasseler oder Soßen auf Fleischbasis.
Rotes Fleisch ist nach Auffassung der Experten dagegen als "wahrscheinlich krebserregend" einzustufen. Darunter fällt das Muskelfleisch von Säugetieren, etwa Rindern, Schweinen, Lämmern und Pferden. Weißes Fleisch, also Geflügel, wurde in dem Bericht nicht betrachtet. Nach Angaben des Deutschen Krebsinformationsdienstes DKFZ hat es allerdings auch keinen messbaren Einfluss auf das Darmkrebsrisiko.

Um welche Krebsarten geht es?

Vor allem um Darmkrebs. Deutschlandweit ist das die dritthäufigste Tumorerkrankung. Es ist bekannt, dass diese Krebsart durch einen ungesunden Lebensstil begünstigt werden kann. So zählen wenig Bewegung, Übergewicht und Tabakkonsum zu den Risikofaktoren. Für verarbeitetes Fleisch gibt es auch Hinweise auf Verbindungen zu Magenkrebs, dies ist aber nicht erwiesen. Bei rotem Fleisch könnte es zudem Verbindungen zu Bauchspeicheldrüsen- und Prostatakrebs geben.

Was bedeutet die Bewertung durch die IARC?

Anhand von Studien bewertet die IARC das Krebsrisiko, das von bestimmten Stoffen ausgeht. Für die Beurteilung von rotem Fleisch und Wurstwaren haben die Experten mehr als 800 Studien analysiert. Zur Einteilung nutzt das IARC fünf Kategorien: "nicht krebserregend" (4), "nicht einzustufen" (3), "möglicherweise krebserregend" (2B), "wahrscheinlich krebserregend" (2A) und "krebserregend" (1). Verarbeitetes Fleisch zählt nun zur Gruppe 1, in der sich auch Tabakrauch befindet. Rotes Fleisch ist in der Gruppe 2A.

Ist Wurst damit so gefährlich wie Tabakqualm? Nicht zwingend. Die Einteilung des IARC besagt lediglich, dass für beide Stoffe belegt ist, dass sie krebserregend wirken. Deutlich macht das die IARC auch anhand von Zahlen: Pro Jahr sterben etwa eine Million Menschen an durch Rauchen verursachten Lungenkrebs - und circa 34.000 Menschen an Krebs, der durch Konsum von verarbeitetem Fleisch ausgelöst wurde.

Warum ist Wurst krebserregend?

Es ist nicht abschließend geklärt, warum Wurstwaren Krebs auslösen können. Die Verarbeitung des Fleisches scheint bei diesem Prozess aber eine wichtige Rolle zu spielen: So könnten sich beim Erhitzen krebserregende Stoffe bilden.
Für das Grillen ist dieser Effekt bereits seit Längerem bekannt: Wenn das Fett aus Wurstwaren und Fleisch in die Glut tropft, können polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, entstehen, die krebserregend sind. Gepökeltes Fleisch und Wurstwaren sollten aus Sicherheitsgründen nicht erhitzt, gebraten oder frittiert werden, da sonst gesundheitsgefährdende Nitrosamine entstehen. Auch sie sind krebserregend.

Der Deutsche Krebsinformationsdienst rät Patienten, möglichst wenig rotes Fleisch und Wurstwaren zu essen. Geflügelfleisch ist nach derzeitigem Wissensstand unbedenklich, und Fisch könnte sogar einen gewissen Schutz vor Darmkrebs bieten. Allerdings reicht die derzeitige Datenlage nicht aus, um zu einem erhöhten Fischkonsum zu raten.

Ist jede Wurst gleich krebserregend?

Nach derzeitigem Wissensstand ist diese Frage schwer zu beantworten. Nach Angaben der IARC verstehen die Forscher noch nicht, warum Fleisch das Krebsrisiko beeinflusst. Gepökelte Fleischwaren können jedoch gesundheitsgefährdende Nitrosamine enthalten, daher erscheint es sinnvoll, nach Möglichkeit Pökelsalz-freie Wurstwaren zu kaufen. Einige Biobetriebe bieten diese an. Außerdem enthalten bestimmte Fleischerzeugnisse wie Gelbwurst oder Leberwurst traditionell kein Pökelsalz. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät grundsätzlich dazu, Fleisch und Wurstwaren nicht zu lange großer Hitze auszusetzen.

Ist es besser, auf Wurst und Fleisch zu verzichten?

"Man kann jedes Fleisch bedenkenlos essen. Es kommt aber auf die Menge an", sagt Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke. Fleisch habe auch positive Effekte: "Wir führen damit zum Beispiel Eisen, hochwertiges Eiweiß und bestimmte Vitamine zu."
Einen Verzicht auf Fleisch empfehlen auch die Autoren der Studie nicht. Eine vegetarische Ernährung habe ebenso wie der Fleischkonsum "Vorteile und negative Auswirkungen auf die Gesundheit".

Worauf sollte ich achten, wenn ich weiterhin Wurst essen möchte?

Wie so oft: Die Menge macht’s. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche zu sich zu nehmen. Das entspricht zwei bis vier Stück Fleisch zu je 150 Gramm. Die Realität sehe aber bundesweit anders aus, sagt DGE-Pressesprecherin Antje Gahl. "Männer verzehren etwa doppelt so viel mit 1092 Gramm pro Woche." Frauen seien gerade so im Rahmen - die Daten stammen allerdings aus den Jahren 2005 und 2007. Die Krebsforschungsagentur betont, dass man anhand der vorliegenden Informationen nicht sagen könne, ob es ein sicheres Maß an Fleisch gibt. Klar scheint aber: Je mehr, desto höher das Risiko.

Ein Service aus dem ABDA-Posting -Service
Dr. Ralph Roeder
Versandapotheke Parcelmed

Montag, 1. Juni 2015

Aktionstag gegen den Schmerz am 2. Juni 2015

Veranstaltungen an über 500 Orten in Deutschland!

Kostenlose Patienten-Hotline: 08001818120. Zwischen 9:00 und 18:00 Uhr stehen mehrere Dutzend renommierte Schmerzexperten aus ganz Deutschland für Fragen zur Verfügung.

Jährlich, immer am ersten Dienstag im Juni, findet der "Aktionstag gegen den Schmerz" statt.
Am 2. Juni 2015, findet der „Aktionstag gegen den Schmerz“ zum vierten Mal statt. Erneut können sich Schmerzpatienten und ihre Angehörigen gezielt über Behandlungsmöglichkeiten informieren und beraten lassen.
Schmerztherapeutische Einrichtungen in ganz Deutschland geben Ihnen Einblicke in die verschiedenen Methoden der Schmerzbehandlung.
Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. stellt Informationsmaterialien, u.a. für Patientinnen und Patienten aktuellen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten vor.
Erstmalig     in diesem Jahr machen auch Pflege-Schmerzexperten am Aktionstag mit. Als Extraservice für Pflegefachkräfte hat die Deutsche   Schmerzgesellschaft e.V. gemeinsam    mit den Pflegeverbänden ein    Expertentelefon „Schmerz & Pflege“ für den 2.Juni eingerichtet:Pflegefachkräfte ggeben dann Tipps    an ihre Fachkolleginnen und Kollegen,    beispielsweise zu Fragen der spezialisierten Ausbildung oder aber Expertenstandards in der Pflege älterer Schmerzpatienten.

Die Liste der teilnehmenden Einrichtungen finden Sie hier:
http://www.dgss.org/fileadmin/pdf/Teilnehmerliste_Aktionstag_gegen_den_Schmerz_2015_v2.pdf

Freitag, 10. April 2015

Sind Nasensprays gegen Schnupfen oder Allergie gleich?

Allergien und Schnupfen mit unterschiedlichen Nasensprays behandeln!



Im Frühling plagt Schnupfen viele Menschen. Betroffenen ist nicht immer klar, ob eine Allergie oder eine Erkältung die Ursache ist. Wer ein Nasenspray braucht, sollte sich bei der Auswahl in der Apotheke beraten lassen. Häufig fragen Patienten nach Präparaten, die sie aus der Werbung kennen, die aber gegen die individuellen Beschwerden nicht optimal sind.



Etwa jedes zehnte Kind und jeder zwanzigste Erwachsene haben Heuschnupfen (Rhinitis allergica oder allergischer Schnupfen), weil sie allergisch auf Pollen unterschiedlichster Pflanzen reagieren. Typisch ist ein Fließschnupfen mit einem fast wasserklaren, dünnflüssigen Sekret. Je nach Pollenflug können die Beschwerden mehrere Wochen lang anhalten. Für die Selbstmedikation gibt es verschiedene antiallergisch wirkende Medikamente, mit denen leichtere Formen des Heuschnupfens auch über längere Zeit behandelt werden können. Wird Heuschnupfen nicht rechtzeitig und konsequent behandelt, kann sich ein allergisches Asthma entwickeln. Tauchen Beschwerden wie Fließschnupfen oder häufiges Niesen erstmals auf, sollten sich Betroffene an ihren Arzt wenden.

Erkältungsschnupfen entsteht durch eine virale Infektion. Die Nase ist verstopft, das Sekret häufig dickflüssig und teilweise gefärbt. Nasentropfen und Nasensprays gegen den von Erkältungen verursachten Schnupfen wirken zusammenziehend auf die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut und dadurch abschwellend.  Abschwellende Nasensprays bei verstopfter Nase trocknen bei längerer Anwendung die Nasenschleimhäute aus und können zur Gewöhnung führen. Sie sollten deshalb nicht länger als eine Woche angewendet werden.

Montag, 9. März 2015

"Pille danach" ab 15. März rezeptfrei erhältlich

Ab dem 15. März 2015 erhalten Frauen die "Pille danach" rezeptfrei in Apotheken. Der Bundesrat hat am 6. März einer Änderung der entsprechenden Verordnung zugestimmt. Die "Pille danach" ist für den Ausnahmefall gedacht und ersetzt keine regulären Verhütungsmethoden. Eine umfassende Beratung ist bei der "Pille danach" auch bei der Abgabe ohne Rezept unverzichtbar. Die Apotheker werden das leisten, denn dies gehört zu unseren alltäglichen Aufgaben.



Die Bundesapothekerkammer hat zur "Pille danach" umfangreiche Handlungsanweisungen zur Beratung in Apotheken mit dem Bundesgesundheitsministerium, den Frauenärzten und anderen Beteiligten abgestimmt. Empfohlen wird darin, die "Pille danach" nur an die betroffene Frau persönlich abzugeben, aber im Regelfall nicht an einen Boten. Eine Abgabe „auf Vorrat“ ist nicht vorgesehen. Im Einzelfall soll der Frau ein Arztbesuch empfohlen werden. Inwieweit diese Vorstellungen etwas mit der Realität und den Erwägungen junger Frauen zu tun haben, werden die nächsten Jahre zeigen.

Mädchen unter 14 Jahren sollten sich bei der Anwendung von Notfallverhütungsmitteln ärztlich beraten lassen. Sie bekommen diese Medikamente im Regelfall nicht in einer Apotheke ausgehändigt. Bei minderjährigen Frauen empfiehlt die Bundesapothekerkammer den Apothekern, die Beratung mittels einer Checkliste zu dokumentieren. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten von Notfallverhütungsmitteln nur für Frauen bis zum 20. Geburtstag, sofern der Arzt ein entsprechendes Rezept ausgestellt hat. Das heisst, dass in diesen Fällen sich im Grunde nichts ändert.

Notfallverhütungsmittel sollten so früh wie möglich nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden, je nach Präparat innerhalb von 72 bis 120 Stunden. Dies bedeutet, dass unabhängig von eventuell noch ausstehenden Regelungen durch den Gesetzgeber unsere Versandapotheke das Anbieten der "Pille danach" im Versandhandel überdenken wird.

Derzeit im Handel befindlich sind Pidana, Ellaone, Postinor und Unofem. Es ist damit zu rechnen, dass weitere Anbieter als bislang am Markt auftauchen werden. Wir erwarten, dass die Preise der genannten Produkte unter 20 € bleiben werden.

Ralph Roeder
Apotheker


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